Open Design
Academic Encounters Online
Es ist uns nicht leichtgefallen, den Beginn von »Open Design« auf das Sommersemester 2021 zu verschieben. Wir waren alle sehr gespannt darauf, das Programm mit einer fantastisch vielfältigen Gruppe von 32 Studierenden aus aller Welt zu beginnen. Doch nur wenige Tage nach Ankunft der ersten Studierenden in Buenos Aires, wurde schnell klar, dass ein Start im April 2020 ausgeschlossen sein würde. Viele Länder machten ihre Grenzen dicht, Reisegenehmigungen für Dozierende wurden zurückgenommen und Flüge gestrichen. Sowohl die Humboldt-Universität zu Berlin als auch die Universidad de Buenos Aires stellten auf Notfallpräsenzbetrieb um. Unsere alltägliche Mobilität wurde eingeschränkt.
Aber diese Krise hat uns auch noch einmal verdeutlicht, dass globale Herausforderungen und komplexe Probleme nicht allein gelöst werden können und, dass wir innovative und zukunftsorientierte Studiengänge wie »Open Design« brauchen. Wir haben daher beschlossen, nicht nur unter den Einschränkungen und negativen Auswirkungen von Corona zu leiden, sondern stattdessen damit zu beginnen, die Open Design-Community aufzubauen und Strukturen der interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit zu etablieren.
Am 14. Mai 2020 haben wir »Open Design – Academic Encounters Online« gestartet. In dieser ersten der inzwischen monatlichen Sitzungen wollten wir zeigen, wie Open Design funktioniert und dabei auch die aktuelle Situation zum Gegenstand der Auseinandersetzung machen. Die Studiengangsleiter der beiden Partnerinstitutionen Prof. Wolfgang Schäffner und Prof. Arq. Rodrigo Martin Iglesias luden zu Vorträgen zum Thema »Masken und Gefangenschaft« über Zoom ein, gefolgt von einer regen Diskussion und einem Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmenden. Während Prof. Schäffner verschiedene Verwendungen und Arten von Gesichtsmasken, kulturelle Unterschiede und die Verschiebung von einem individuellen zu einem bevölkerungsweiten Objekt diskutierte, sprach Prof. Martin Iglesias über unterschiedliche Auffassungen von Gefangenschaft im historischen und heutigen Kontext von Krankheit, sozialer/ökonomischer Ungleichheit und sozialer Sicherheit. Darüber hinaus ging es um Aspekte der Zirkulation und Mobilität sowie um regionale Variationen in Bezug auf Eindämmungsstrategien und Reaktionen auf der Grundlage räumlicher Strukturen.
Die aktuelle Situation hat die Einführung und Akzeptanz digitaler Lehrformate beschleunigt und viele Studiengänge sind sogar ganz auf Online-Lehre umgestiegen. Physische Mobilität von Studierenden und Mitarbeiter*innen spielt im Kontext des internationalen und interdisziplinären Studiengangs »Open Design« aber nach wie vor eine zentrale Rolle. »Open Design – Academic Encounters Online« möchte jedoch einen Rahmen bieten, um ›blended‹ und virtuelle Mobilität, neue Ansätze der internationalen Kooperation und zusätzliche Räume der Zusammenarbeit im Kontext von »Open Design« auszuprobieren, zu diskutieren und zu etablieren.
Vorschläge und Einreichung von Beiträgen sind herzlich willkommen: info.master-open-design [at] hu-berlin.de