Aus dem Dunkel des wilden Denkens ins milde Licht der Vernunft
Podiumsdiskussion zu Giambattista Vico mit Sabine Marienberg und Jürgen Trabant
Der Philosoph Giambattista Vico warnte Mitte des 18. Jahrhunderts vor dem exklusiven Rationalismus seiner Zeit, was ihm zuweilen den Ruf eines Gegenaufklärers einbrachte. Dabei steigt in Vicos weltgeschichtlicher Konstruktion die Menschheit durchaus aus der dunklen und poetischen Barbarei der Sinne in einem Dreischritt hinauf zum Licht menschlicher Rationalität. In der vollends aufgeklärten Welt droht allerdings dialektisch eine »Barbarei der Reflexion« (barbarie della riflessione), die das Menschengeschlecht in eine neue Finsternis zu stürzen droht, aus der es sich erneut ans Licht emporarbeiten muss. Vico gemahnt mit seiner Kritik am anmaßenden Rationalismus der Moderne an die Präsenz des Poetischen und Phantastischen in der aufgeklärten Kultur der Menschheit. Über diese italienische Version von Aufklärung diskutieren die Clustermitglieder Sabine Marienberg und Jürgen Trabant mit Ugo Perone.
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