Device
Claudia Blümle
Das Werk »Device« der Berliner Künstlerin Sabine Huzikiewiz bewegt sich zwischen Design und Kunst, zwischen Gebrauchsgegenstand und Betrachtungsobjekt. Ein doppelter Bilderrahmen eröffnet einen Zwischenraum, in dem Bilder auf weißen oder schwarzen Rastern verschiebbar aufgehängt werden können. An den Seiten des Holzrahmens verläuft eine Perforation ähnlich einem 35-mm-Filmstreifen, die mit Hilfe eines 3D-Programms und einer CNC-Fräse erstellt wurde. Die vielfache Flexibilität von »Device« ermöglicht eine offene Struktur für die Arbeit mit Bildern, die neben- und hintereinander sichtbar und unsichtbar werden können. Als Apparat für die kunsthistorische Forschung und als Sammlungsstück wurde Device nun in den Ausstellungsraum des TAT verlegt. Für die Ausstellung »Stretching Materialities« ist es der mobile Ort einer Ausstellungsdokumentation im Übergang, der auch Ort oder Ausgangspunkt für performative Situationen im TAT sein kann. In diesem Sinne ist das Gerät ein Objekt, das ein Milieu schafft, in dem man agieren kann.
Die Art und Weise, eine bestimmte Struktur zu rahmen oder zu geben, geht einher mit einer Idee der Praxis, andere Gedanken und Beteiligung einzuladen - sowohl als eine Art der Dokumentation als auch als eine Erweiterung der Ausstellung »Stretching Materialities«.
Während Philipp Reuver seinen ›Liederabend‹, eine zweiteilige Präsentation seiner Musik im historischen Vortragssaal und auf dem Podium in der Rotunde, konzipierte, erarbeiteten Lena Dues, Carola Uehlken und Arthur Debert gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Nina Samuel einen Abend, der Erfahrungen und Erzählungen zwischen dem Organischen und dem Anorganischen im Zusammenhang mit Artefakten, natürlichen Objekten und dem Inneren des eigenen Körpers erkundete.
Der Künstler Arthur Debert präsentierte sein Werk »Orbits«, einen Workshop, der mit einer Reihe von Skulpturen durchgeführt wurde, die nur zu dem Zweck gesammelt wurden, von Hand zu Hand weitergereicht zu werden.
Die Kuratorin und Kunsthistorikerin Nina Samuel unterhielt sich mit der Künstlerin Lena Dues, die eines ihrer experimentellen Kunstwerke in der von Samuel eingerichteten Vitrine platzieren konnte, über den prozessualen Charakter von Steinen und darüber, wie aus der Berührung Wissen erwächst.
Die Künstlerin und Kuratorin Carola Uehlken lenkte mit ihrem Vortrag »Mikroben am Hof« die Aufmerksamkeit auf die Mikroorganismen, die unseren Körper von innen heraus regieren.