Vielfalt der Gesichtspunkte
MoA Mitglied Karin Krauthausen im Gespräch über Paul Valéry anlässlich des 150. Geburtstags des Philosophen
In einer Sondersendung des österreichischen Radiosenders Ö1 anlässlich des 150. Geburtstags von Paul Valéry am Diensteg, den 25. Oktober, um 17:05 Uhr, gibt MoA-Mitglied Karin Krauthausen, gemeinsam mit weiteren Experten Einblicke in das Werk des Schriftsteller-Philosophen.
Für Paul Valéry stand die Analyse des menschlichen Bewusstseins im Mittelpunkt seines Werkes. In den über
26 000 Seiten seiner »Cahiers« - der »Notizen«, die als sein Hauptwerk gelten -, finden sich zahlreiche Reflexionen über die Funktion des Bewusstseins. In immer neuen Anläufen beobachtete er seine Gedanken bei ihrer Entstehung und versuchte, den Zusammenhang von Bewusstsein, Denken und Gedächtnis zu erkunden. Valéry war klar, dass dieses Projekt nie zu einem Abschluss kommt. Deswegen lehnte er das »lächerliche Systemdenken« vieler Philosophen ab. Als seinen philosophischen Gesichtspunkt bezeichnete er »die Vielfalt der Gesichtspunkte». In literarischer Form findet sich diese Thematik in dem Romanfragment »Monsieur Teste«. In dem Gespräch mit dem Erzähler-Ich, präsentiert sich Monsieur Teste als eine Kunstfigur, die das Bestreben nach einer vollkommen rationalisierten Existenz verkörpert.
Die vom Journalisten Nikolaus Halmer gestaltete Wissenschaftssendung mit dem Titel »Ich denke mich, also bin ich.» ist Teil der Sendereihe »Dimensionen« und wird in deutscher Sprache ausgestrahlt.
Mehr Informationen und den Link zum Live Stream auf der Internetseite des ORF.