Coding IxD (7) – Let's Get:PHYSICAL
Aus der Praxis der interdisziplinären Lehre: Macht Daten greifbar
Daten sind von Natur aus immateriell, und wir interagieren mit ihnen oft über einen flachen Bildschirm. Im Kurs »Coding IxD« (Computer Science x Design) erforschen wir, wie Daten physisch kodiert werden können und wie die daraus resultierenden physischen Formen, bestehend aus Form und Verhalten, die menschliche Kognition, Kommunikation und das Lernen unterstützen. Wir forderten unsere Studenten mit dem diesjährigen Thema »Let's get: PHYSICAL« heraus und konzentrierten uns auf die Materialisierung von Routinen mit persönlichen Daten.
Persönliche Daten durchdringen zunehmend unsere täglichen Routinen, indem sie unseren Schlaf, unsere Schritte oder unseren Energieverbrauch aufzeichnen. Allerdings sind die Daten oft nur digital über eine Smartphone-App zugänglich. Um die Studierenden für diese Situation zu sensibilisieren, haben wir sie dazu angeregt, ihre Routinen aufzuzeichnen, zu analysieren, zu visualisieren und daraus einen spezifischen Kontext für die Gestaltung abzuleiten.
Auf der Grundlage dieser Erkundungen forderten wir sie auf, zu untersuchen, wie Daten Teil unserer materiellen Welt sein können, wie die Eigenschaften des Materials ein spezifisches Design ermöglichen und wie das Material gleichzeitig die Wahrnehmung der Menschen beeinflusst. Eine solche Physikalisierung von Daten stellt das dar, was wir als »neo-analog« verstehen, eine Synthese von digital (Daten) und materiell (Ding) in Form und Funktion.
Im Wintersemester 2022/23 ging »Coding IxD« als Teil des Exzellenzclusters »Matters of Activity« in die siebte Runde. Das Angebot ist eine Kooperation zwischen der Human-Centered Computing Research Group unter der Leitung von Claudia Müller-Birn (Freie Universität Berlin) und der »Embodied Interaction Group« unter der Leitung von Carola Zwick, Judith Glaser und Thomas Ness (weißensee kunsthochschule berlin). In interdisziplinären Teams erforschen und diskutieren wir die Möglichkeiten der Datenphysikalisierung, um auf der Basis persönlicher Daten informiert zu handeln.
Die Ergebnisse unserer Erkundungen sind während unserer Ausstellung im CityLAB Berlin vom 16.–23. Februar 2023 erfahrbar.
Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen, beim Eröffnungsabend am 15. Februar zwischen 18 und 21 Uhr einen exklusiven Einblick in die Projektergebnisse zu erhalten und mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen.
Betreuung:
Prof. Dr. Claudia Müller-Birn (Freie Universität Berlin)
Peter Sörries (Freie Universität Berlin)
Prof. Judith Glaser (weißensee school of art and design berlin)